Der Klimawandel ist da, das bestreitet mittlerweile (fast) niemand mehr. Einen großen Anteil an der menschengemachten Klimaerwärmung hat die Verbrennung fossiler Rohstoffe. Im Verkehr, in der Industrie aber vor allem auch zur Energiegewinnung. Wenn wir die Erderwärmung verlangsamen oder irgendwann zum Stillstand bringen wollen, müssen wir aufhören CO2 in die Atmosphäre zu blasen – und das schnell. Etwa 8 Jahre verbleiben uns noch, bis unser Restbudget aufgebraucht ist – also die verbleibende Menge CO2 die wir noch emittieren dürfen um eine realistische Chance zu haben, die Erderwärmung bei 1,5° zu halten.
Als ob das alleine nicht schon genug wäre, verursacht eine „militärische Spezialoperation“ nun auch noch eine formidable Energiekrise in Deutschland und Europa. Als Konsequenz steigen die Gaspreise zeitweise in schwindelerregende Höhen und mit ihnen die Strompreise. 100%ige Preissteigerungen sind keine Seltenheit, bei Neuverträgen haben sich die Preise teilweise verdrei- bis vierfacht. Manch einer fragt sich – bei der damit einhergehenden Inflation von über 10% – wie die nächste Stromrechnung zu zahlen ist.
Günstiger Strom mit erneuerbaren Energien
Die erneuerbaren Energien – insbesondere Wind und Solar – sind mittlerweile die bei weitem günstigste Methode Strom zu erzeugen (das war auch vor Putins Angriffskrieg und den steigenden Gaspreisen so). Zudem können erneuerbare Energien – und hier wieder vor allem die Photovoltaik – in viel kleinerem Maßstab errichtet werden und ermöglichen somit eine Dezentralisierung der Stromerzeugung, unabhängig von den großen Stromanbietern können alle Bürger:innen mit ein bisschen Platz ihren eigenen Strom erzeugen – zu weit niedrigeren Kosten als er normalerweise aus der Steckdose kommt.
Wenn du einen Balkon, eine Terrasse, eine Wand oder irgendeine andere Fläche hast auf die grundsätzlich (vielleicht nicht jetzt im Dezember, aber so generell) ein paar Stunden am Tag die Sonne scheint, hast du eigentlich schon die wesentlichen Voraussetzungen, deinen eigenen Strom zu erzeugen, etwas für das Klima zu tun und dabei ordentlich Kosten zu sparen.
Ein sogenanntes „Balkonkraftwerk“ ist kein rauchender Schlot auf deinem Balkon, sondern 1 oder 2 handelsübliche Solarmodule, die mit einem kleinen Wechselrichter verbunden werden und in die Steckdose gesteckt werden. Sobald die Sonne scheint fließt der Strom in deine Wohnung und betreibt deine Kaffeemaschine, den Kühlschrank, das Laptop, das Smartphone-Ladegerät und vielleicht noch die Mikrowelle. Wenn der Strom des Stecker-Solargerätes (das ist eine andere, treffendere Bezeichnung für das Balkonkraftwerk) nicht ausreicht, wird aus dem normalen Stromnetz Strom bezogen. Wenn du zu viel Strom produzierst profitiert dein Nachbar davon (du bekommst dafür nichts).
Stromkosten und CO2 sparen
Je nach Ausrichtung (Richtung Süden ist natürlich am besten) kannst du mit einem einzelnen Modul im Laufe eines Jahres bis zu 400 kWh Strom sparen. Das entspricht etwa 10% des Durchschnittsverbrauchs einer 4-köpfigen Familie. 350kg Braunkohle weniger müssen dafür pro Jahr verbrannt werden. Nach 20 Jahren hast du dann bis zu 3,5 Tonnen CO2 eingespart.
Zur Zeit ist ein Stecker-Solargerät ab ca. 600€ zu haben. Selbst bei weiterhin moderaten Strompreisen hast du die 600€ nach 4-9 Jahren locker eingespart. Bei steigenden Preisen natürlich entsprechend schneller. Die Module haben meistens 20 – 30 Jahre Garantie. Auch nach dieser langen Zeit produzieren sie noch 80-90% der ursprünglichen Leistung. Du bekommst also im Laufe der Jahre ein vielfaches dessen zurück, was das Gerät initial kostet. Viele Städte haben mittlerweile Förderprogramme, bei denen Balkonkraftwerke bezuschusst werden. In Mannheim – so hört man – könnte da in 2023 ebenfalls etwas kommen.
Auch als Mieter:in kannst du ein Balkonkraftwerk anschließen (du brauchst dazu die Genehmigung deines Vermieters) und wenn du umziehst nimmst du es einfach mit.
Der bürokratische Aufwand hält sich stark in Grenzen. Ein Stecker-Solargerät muss angemeldet werden, das ist aber unkompliziert und online möglich.
Alle profitieren
Egal ob links-grün-versiffter Gutmensch oder martgläubiger, neoliberaler Homo Ökonomikus – es gibt eigentlich keinen Grund kein Balkonkraftwerk zu haben, eigenen Strom zu erzeugen, bares Geld zu sparen und dabei noch das Klima zu schonen.
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